Rezension
"Gone Girl" von Gillian Flynn
In den USA führte dieses Buch wochenlang die Bestsellerlisten an. Und auch bei uns in Deutschland war das dritte Buch von Gillian Flynn ein Verkaufsschlager. Was aber machte diesen Hype aus und war er gerecht?
Der Titel des Buches ist ein wenig irreführend, weil nicht ein Mädchen verschwindet, sondern eine erwachsene, verheiratet Frau. Die attraktive Amy Dunne verschwindet an ihrem fünften Hochzeitstag von der Bildfläche, einfach so und niemand weiß wo sie ist. Ihr etwas phlegmatischer Mann gerät in einen Strudel aus Verwirrung, Verleumdung und an den Rand des Wahnsinns und steht mit einem Fuß im Knast. Aber nichts ist wie es scheint.
"Achtung dieser genial gemachte Thriller nimmt so viele unvorhergesehene Wendungen, dass einem schwindlig werden kann." schreibt die Maxi
Aber wird das dem Buch wirklich gerecht? Eigentlich gibt es nur eine wirkliche Wendung in diesem Buch - und die haut den Leser wirklich um. Ein Psychothriller per excellent.
Die Hauptcharaktere des Buches bleiben sich während der gesamten Geschichte treu. Nick handelt glaubwürdig und bleibt sich selber treu. Amy kritisiert an ihrem Mann ständig seine Verwöhntheit und seine fehlende Aufmerksamkeit, dabei ist sie doch die verwöhnte Göre, der man nichts recht machen kann. Die Figur der Amy kommt in dem Buch so dermaßen widerwärtig rüber, dass man als Leser regelrecht mit Nick fiebert und hofft, dass für ihn alles gut ausgeht, obwohl er auch nicht gerade eine Figur von strahlender Sympathie ist.
Bis es zur alles entscheidenden Wendung in der Geschichte kommt, baut sich in dem Thriller ein stetig wachsender Spannungsbogen auf, welcher danach allerdings abzuflauen beginnt. Man möchte zwar wissen, wie Nick sich aus seiner katastrophalen Lage befreit, aber ein wenig mehr Spannung hätte dem Rest des Buches nicht geschadet. Es kommt zu einigen Längen, welche das Lesen etwas schwieriger machen.
"Gone Girl" lebt für diesen Überraschungsmoment. Alles andere ist Nebengeschichte. Aber trotzdem ein Thriller, welcher sich zu lesen lohnt.
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