21.10.2017 - Der Präsident


[Rezension] Sam Bourne - Der Präsident




Der Präsident


Sam Bourne "Der Präsident"
Bastei Lübbe
ISBN: 978 3 404176 58 8
416 Seiten

Der Autor:
Sam Bourne ist das Synonym für Jonathan Freedland. Er ist Jahrgang 1967. Zuerst absolvierte er ein Polit- und Ökonomiestudium in Oxford. Danach arbeitete er als Reporter bei der Washington Post und der New York Times. Jetzt ist er Redakteur und Kolumnist beim Guardian. Nebenbei veröffentlichte er sieben Krimis und zwei Sachbücher.

Zum Buch:
Ein Thriller welcher aktueller nicht sein kann. Sam Bourne hat ein Thema aufgegriffen, welches im Moment die Menschheit und die Politik beschäftigt. 


Die Geschichte beginnt mit einer sehr kritischen Situation, in welcher bereits klar wird, welch ein Typ der Präsident ist. Durch eine kritische Bemerkung aus Nordkorea fühlt er sich so angegriffen, dass er beschließt die Atomwaffen abzufeuern und somit einen Krieg auslösen möchte. Durch das beherzte Handeln einiger Mitarbeiter des weißen Hauses wird es glücklicherweise verhindert.


Danach wird das Buch aus verschiedenen Perspektiven erzählt - einmal ist dort Maggie Costello, welche den mysteriösen Geschehnissen auf den Grund geht. Sie kommt dabei sowohl hart als auch herzlich rüber. Im weiteren Verlauf des Buches kommt immer stärker zum Ausdruck, dass sie mit dem zur Zeit amtierenden Präsidenten nicht konform läuft und somit zerrissen ist, was sie mit ihrem Wissen anfangen soll. Während ihrer Ermittlungen wird sie Opfer mehrere Anschläge und dennoch versucht sie einen Anschlag auf den Präsidenten zu verhindern.


Auf der anderen Seite schildert der Autor die Geschehnisse auch aus Sicht des Stabschefs Bob Kassian und des Verteidigungsministers Burton. Die beiden ebenfalls nicht konform laufend mit dem Präsidenten und nur noch im Amt um ein wenig Einfluss zu haben. Leider schafft es der Präsident in wichtige Positionen seine eigenen Leute zu postieren, so dass beide eigentlich in ihren Ämtern nur noch Marjonetten ohne jeden Einfluss sind. Nach der kritischen Nacht beschließen die beiden, den Präsidenten zu stoppen. 


Der Thriller ist sehr gut geschrieben, der Leser wird direkt in die Geschichte geschmissen und fühlt sich gleich dazugehörig und fiebert mit. Die Spannung ist eigentlich von Anfang an gleich auf ihrem Höhepunkt. Wenn man jetzt allerdings davon ausgeht, dass der Spannungsbogen im Laufe der Geschichte bergab geht, weit gefehlt - ein Cliffhanger folgt dem anderen. Auch wenn die Seiten beim Lesen nur so an einem vorbeifliegen und man innerhalb kürzester Zeit durch das Buch durch ist, handelt es sich bei diesem Thriller um keine leichte Kost. Man wird mit einem Thema konfrontiert, welches aktueller nicht sein kann. Glücklicherweise handelt es sich bei den geschilderten Ereignissen im Moment noch um eine Fiktion - aber man stellt sich doch die Frage wie lange noch. Da sich die beschriebenen Fiktionen sehr nah an der Wirklichkeit orientieren. 


Die Protagonisten waren sehr gut dargestellt, am meisten gefiel mir Maggie Costello. Trotz vieler Rückschläge gab sie nicht auf und trat weiter für ihr Ziel ein und konnte am Ende schlimmeres verhindern. 
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Unberechenbarkeit der einzelnen Protagonisten. Sie waren ziemlich schwer einschätzbar - das machte es für mich aber interessant. So blieb die Spannung bis zum Schluss erhalten. 


Das Ende war für mich nachvollziehbar und einleuchtend. 



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