Rezension
"Der Kuss des Anubis" von Brigitte Riebe
Im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks durfte ich das e-book "Der Kuss des Anubis" von Brigitte Riebe lesen. Es handelt sich um ein Jugendbuch, welches im letzten Regierungsjahr des Tutanchamun spielt.
Wir lerne die Jugendliche Miu kennen, ihre Großmutter Raia
und natürlich den Pharao Tutanchamun. Die 16jährige Miu hört zufällig in der
Kneipe ihrer Tante, dass ein Anschlag auf das Leben des Pharaos geplant ist.
Dank ihrer Großmutter, welche noch alte Verbindungen in den Palast des Pharaos
hat, schafft Miu es, eine Warnung zum Pharao zu bringen. So können auch mehrere
Mordanschläge auf den Pharao verhindert
werden. Allerdings gerät Miu so auch in den Fokus des Pharaos und gerät selber
in eine jugendliche Schwärmerei für Tutanchamun, so dass sie nicht merkt, dass
sie zu seinem Spielball wird.
Gleichzeitig geht es in dem Buch um eine altes
Familiengeheimnis, welches Miu`s Vater bereits länger mit sich herumschleppt.
Die Auflösung dieses Geheimnisses erklärt die enge Verbindung der Oma zum
Palast und soll Miu`s komplette Welt auf den Kopf stellen.
Die Figur Miu hat mir sehr gut gefallen, ein junges teilweise
stures Mädchen, welches das Herz am rechten Fleck hat. Wenn sie sich etwas in
den Kopf setzte, wich sie trotz Widerständen nicht vom Weg ab. Ich habe vom
Anfang der Geschichte mit Miu mitgefiebert und mit Neugier ihren Weg verfolgt.
Für einen 16jährige hat sie ja doch so einiges erlebt. Wie gut, dass wenigstens
die Großmutter widerspruchslos zu ihr gehalten hat und ihr von Anfang an
glaubte.
Der Vater von Miu war für mich ein recht undurchschaubarer
Charakter. Ich konnte lange nicht durchschauen, wie er genau zu Miu steht. Auf
einer Seite will er sie beschützen, auf der anderen Seite aber verheimlicht er
ihr ein Geheimnis und lügt sie sogar an. Und er spielt sogar mit dem Gedanken,
sie mit dem schleimigen Ipu zu verheiraten.
Die meisten Charaktere sind sehr gut umrissen, sie haben
Ecken und Kanten und wir erleben im Laufe der Geschichte eine Entwicklung mit.
Wir erhalten in einen Einblick in die persönliche Gefühlswelt einzelner
Charaktere. Vor allem auch bei Tutanchamun erfährt man viel über seine
Zerrissenheit zwischen den königlichen Pflichten und seiner persönlichen
Gefühlswelt.
Da es sich um ein Jugendbuch handelt, gehen die einzelnen
Begebenheiten nicht so sehr in die Tiefe, sondern bleiben an der Oberfläche. Es
ist aber trotzdem alles vorhanden, um Spannung und Neugier beim Leser bis zum
Schluss zu erhalten. Wir haben Freude, wir haben Leid, Intrigen und sogar ein
Familiengeheimnis.
Besonders interessant fand ich am Ende dann das Nachwort.
Wir erfahren sehr viel über die Geschichte zur Zeit Tutanchamuns und über die
Einführung und den Fall des Aton-Kultes, der ersten monotheistischen Relegion.




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