Winter der Welt von Ken Follett
Bei diesem Buch handelt es sich um den
2. Band der Jahrhunderttrilogie
Gebundene Ausgabe: 1.022 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Köln
Englischer Originaltitel: Winter of the World
Kurzbeschreibung
Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Jahrhunderttrilogie, in der Ken Follett die Aufarbeitung geschichtlich, historischer Ereignisse fortsetzt. Wie bereits im ersten Band fokussiert er sich auf ein paar Familien aus unterschiedlichen Ländern, allerdings in diesem Teil bereits durch die zweite Generation verstärkt. Inzwischen ist der 1. Weltkrieg überstanden und die Menschen schöpfen Hoffnung, dass es endlich besser und ruhiger wird. Aber die Welt befindet sich im Umbruch und den richtigen Weg scheint im Moment noch keiner zu finden. Die Lage in Europa spitzt sich gefährlich zu - unsere Protagonisten werden Zeugen der Machtergreifung Hitlers. Am anderen Ende der Welt erlebt das große Amerika eine Überraschung mit dem Angriff auf Pearl Harbor - die Japaner trauen sich doch tatsächlich Amerika anzugreifen.
Wahrend es im ersten Band vor allem um den 1. Weltkrieg ging, wird der Leser in "Winter der Welt" regelrecht durch mehrere geschichtliche Ereignisse von 1933 bis 1949 begleitet.
Meine Meinung
Ken Follett schafft es detailreich und mit viel recherchiertem geschichtlichem Wissen die Ereignisse der Jahre `33 bis `49 an den Leser zu bringen. Dabei hat er einen so unterhaltsamen Schreibstil, dass jedes Geschichtsbuch in den Schatten gestellt wird. Er hat es aber auch geschafft, so zu schreiben, dass man es nicht als fiktiven Roman liest, sondern merkt, dass es sich um wirklich geschehene Ereignisse handelt. Manche Szenen waren so bildlich beschrieben, dass mir ehrlich gesagt, die Tränen in den Augen standen.
Die Hauptfiguren fand ich sehr gut dargestellt - anhand ihrer Schicksale erfahren wir sehr viel über das Leben unserer Vorfahren in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Neben den großen geschichtlichen Ereignissen geht der Autor in diesem Band auch auf die Emanzipation der Frau in der Gesellschaft ein. Er schreibt die ungeschminkte Wahrheit über die Zulassung der Frau zum Studium an der Universität - das war zu der Zeit noch fast unmöglich.
Ken Follett nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Gräueltaten verschiedener Menschengruppen geht. So beschriebt er hautnah die Vergewaltigungen durch die befreienden Russen an deutschen Frauen. Aber auch die Gemeinheiten und Gräueltaten der SS gegenüber der Zivilbevölkerung in Europa kommt nicht zu kurz.
Was ich an diesem Roman faszinierend fand, dass neben dem ganzen Geschichtlichen auch die privaten Probleme zum Thema wurden. Der Roman zeigt, dass selbst in dieser schweren Zeit Liebeskummer, berufliche Karrieren oder auch Eifersucht und Neid ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
Der Leser erlebt mit, dass viele politische Entscheidungen wider besseren Wissens und entgegen jeglicher Vernunft getroffen werden um größere Ziele zu erreichen. Da werden Zugeständnisse gemacht und Zweckbündnisse eingegangen.
Fazit
Es ist Ken Follett wieder einmal gelungen einen sehr gut recherchierten historischen Roman zu schreiben. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen, der sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert. Die Fakten werden in einen Roman verpackt - gar nicht trocken - rüber gebracht.
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