Sonntag, 31.01.2016 - Rezension


Sturz der Titanen von Ken Follett

Bei diesem Buch handelt es sich um den 
1. Band der Jahrhunderttrilogie


Sturz der Titanen


Gebundene Ausgabe:     1.020 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Köln
Englischer Originaltitel: Fall of Giants


Kurzbeschreibung

Hierbei handelt es sich um den ersten Teil der Jahrhundertsaga, in welcher Ken Follett prägende historische Ereignisse in Europa und der Welt aufarbeitet. In diesem Teil fokussiert er sich auf drei Familien in drei verschiedenen Ländern. Die Familien aus England und Deutschland - jahrelang miteinander befreundet - finden sich plötzlich als Gegner im ersten Weltkrieg wieder. Wir beginnen 1914 diese drei Familien zu begleiten - eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, welche durch die Wirren der politischen Spannung zerrissen wird. Zwei Brüder aus Russland, die völlig unterschiedliche Wege gehen und eine Familie aus England, zwischen Arbeiterschaft und dem Untergang des Adels.


Meine Meinung

In diesem Buch wird man als Leser durch die geschichtlichen Ereignisse von 1914 bis 1924 geführt. Ken Follett stellt dabei sowohl britische, deutsche, russische wie auch amerikanische Figuren in den Mittelpunkt der Geschichte. So bekommt man als Leser einen Einblick in die Gedankenwelt jeder Seite. Man spürt die Zerrissenheit der Charaktere - sie wollen alle das Beste für ihr Land. Für den einen ist klar, dass es nur durch eine kriegerische Auseinandersetzung funktioniert, der andere möchte Frieden. 

Die Hauptcharaktere der Geschichte sind klar umrissen - da ist einmal der deutsche Offizier, welcher gegen den Willen seines Vaters eine geheime Liebesbeziehung zu einer Engländerin hat, der englische Earl für den Krieg ganz klar eine Sache der Ehre ist, der russische Arbeiter wird zu einem Vorkämpfer für die Oktoberrevolution und nicht zu vergessen der walisische Bergbauarbeiter, welcher seinen Hintern in den Schützengräben Frankreichs riskiert.

Eine der Hauptfiguren dieses Buches ist dann noch Ethel, die dürfen wir nicht vergessen - sie hat sich zu meiner Lieblingsfigur in dieser Geschichte hochgearbeitet. Sie ist die Schwester eines Bergbauarbeiters, wird von einem englischen Earl geschwängert und rausgeworfen und beginnt sich für die Rechte der Frauen einzusetzen - wird am Ende dann sogar zur Parlamentsabgeordneten. 

Es handelt sich um einen sehr gut recherchierten, historischen Roman. Die geschichtlichen Ereignisse sind sehr gut dargestellt und die Hintergründe gut eingefangen. Was mich so ein wenig gestört hat, die Figuren verloren auf Grund des Festhaltens an historischen Gegebenheiten ein wenig ihre Authentizität. Ich hätte mir ein wenig mehr dichterischen Freiraum gewünscht - aber das hat dem Lesevergnügen nicht wirklich geschadet. Ab und an waren es mir ein wenig zu viele Zufälle - da treffen die Charaktere plötzlich auf dem Schlachtfeld in Frankreich aufeinander und freuen sich über ihr Wiedersehn.


Fazit

Ich kann nur sagen, dass es Ken Follett gut gelungen ist, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Wirklich für jeden zu empfehlen, der sich für gut recherchierte Geschichte interessiert. Man erfährt als Leser unterhaltsam viel über die Entstehung, den Ablauf und die Konsequenzen des ersten Weltkriegs bis hin zur Oktoberrevolution. 



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