Dienstag, 09.02.2016 - Rezension



Kinder der Freiheit

Bei diesem Buch handelt es sich um den 
3. Band der Jahrhunderttrilogie.



Bildergebnis für kinder der welt ken follet

Gebunden Ausgabe: 1.203 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Köln
Englischer Originaltitel: Edge of Eternity



Kurzbeschreibung

Wir haben den dritten Teil der Jahrhunderttrilogie von Ken Follett vor uns. In diesem Band folgen wir der Geschichte vom 1961 bis 1989. Wir erleben das Kriegsende mit, den Bau einer Mauer quer durch Berlin. Weiterhin fokussiert Ken Follett die Geschichte auf unsere bereits aus den ersten Teilen bekannten Familien. Inzwischen in dritter, teilweise vierter Generation. In diesem Teil erleben wir mit, wie Familien durch den Bau der Mauer auseinander gerissen werden und so lange kämpfen, bis die Mauer 1989 wieder verschwindet und sie sich in die Arme nehmen können. 
Ebenfalls geht es in diesem Buch um die Bürgerrechte der Schwarzen in Amerika. Immer noch dauert ihr Kampf an, die Vorrechte der Weißen zu brechen. Sie möchten doch einfach nur anerkannt werden und die gleichen Rechte wie jeder haben. Dafür nehmen sie es auch in Kauf, ihr Leben zu lassen. 
Der Leser erlebt mit, wie zwei einzelne Länder - die USA und die Sowjetunion - in einer Auseinandersetzung die Welt an den Rand einer nuklearen Katastrophe bringt, welche nur mit Müh und Not und in allerletzter Sekunde verhindert werden kann.


Meine Meinung

Und wieder einmal schafft Ken Follett es, geschichtliches Wissen detailreich und interessant verpackt an den Leser zu vermitteln. Der dritte Teil hat mich schon etwas berührt, da ich teilweise Teil dieser Geschichte war. Während ich den ersten und zweiten Weltkrieg nur aus Erzählungen von Überlebenden kenne, habe ich den Fall der Mauer direkt miterlebt. So dass beim Lesen dieses Bandes einige Erinnerungen wieder hoch kamen. 

Allerdings hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die einzelnen Protagonisten nicht mehr so klar zur Geltung kamen, wie in den ersten beiden Bänden. Während ich im ersten Band sofort eine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen konnte, sie gewisse Gefühle in mir weckten, gelang mir das in diesem Band leider nicht mehr. Die Kinder und Enkel, welche hier im Vordergrund standen, konnten mich nicht wirklich berühren. Die Protagonisten aus den ersten beiden Bänden rangierten hier leider nur noch als Randfiguren.

Mir kam es so vor als wenn Ken Follett die Jahrhunderttrilogie endlich zum Abschluss bringen will. Der Mauerbau und der Fall der Mauer wurden ausführlich beleuchtet, während andere geschichtliche Ereignisse - wie der Vietnamkrieg - nur am Rande erwähnt werden. Und andere einschneidende Ereignisse fehlten ganz. Für meinen Geschmack war auch zu viel die Rede von ständig wechselnden Partnern  und teilweise gab es doch recht detailreiche Beschreibungen des Sexuallebens einzelner Protagonisten. Das passt meiner Meinung nach nicht so wirklich in dieses Buch.

Während wir in den ersten beiden Teilen noch Protagonisten aus allen Schichten des Volkes erleben durften, haben es im letzten Teil komischerweise alle geschafft, in die Ober- bzw. Mittelschicht aufzusteigen. Somit bleibt uns ein Querschnitt durch die Bevölkerung in diesem Band verwehrt. Dadurch fehlen dem Leser die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen man Geschichte erleben kann. Fand ich auch etwas unrealistisch, weil ja schließlich nicht jeder gewinnen kann. Ich hätte mir da schon gewünscht, dass die ein oder andere Person ein bisschen weniger privilegiert wäre. Aber das ist ne Sache, die dem Lesevergnügen nicht wirklich im Wege steht. 



Fazit

Trotz der oben genannten Kritikpunkte habe ich dieses Buch gern gelesen und fand es sehr interessant. Der Roman ist ein guter Abschluss für die Jahrhunderttrilogie. 

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass der Autor es geschafft hat, über so viele Seiten Aufarbeitung der Geschichte konstant interessant und lesenswert zu bleiben.

 

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