Mittwoch, 20.04.2016 - Rezension

Alle guten Worte dieser Welt stehen in Büchern (Chinesisches Sprichwort)


Rezension zu "Als Gott schlief" von Jennifer B. Wind

Bildergebnis für als gott schlief

Erschienen: 2014 bei dotbooks GmbH
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 438 Seiten
ISBN: 978-3-95674-186-9
Preis: 1,00 € (genehmigte Lizenzausgabe)


Klappentext

München und Wien: Eine Serie brutaler Morde an katholischen Geistlichen schockiert die Öffentlichkeit. Die Opfer werden auf grausame Weise gefoltert und getötet. Am Tatort werden mysteriöse Hinweise gefunden, die jedoch niemand entschlüsseln kann. Kriminalbeamtin Jutta Stern und ihr Partner Thomas Neumann stehen vor einem Rätsel. Was hat die Opfer verbunden? Was treibt den Mörder an? Bei ihren Ermittlungen stößt Jutta auf eine Mauer aus Angst und Schweigen - doch dann entdeckt sie eine Spur, die weit in die Vergangenheit zurückreicht...

"Schrecklicher als der Tod ist die Angst davor, grausamer als jede Krankheit die Ausgrenzung."

Kurzfassung

In München und in Wien geschehen ungeheuerliche Dinge, ein Weihbischof wird ermordet aufgefunden, wenig später auch noch ein Priester und dann noch eine Nonne. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, allerdings können die Ermittler Jutta Stern und Thomas Neumann nicht sofort einen Zusammenhang zwischen den Morden entdecken - als es ihnen dann gelingt, kommen wir in eine Welt unfassbarer Grausamkeit. Kurz zuvor verlor Jutta ihren langjährigen Partner, Freund, Geliebten Simon, wodurch sie teilweise nur mit halber Kraft bei den Ermittlungen dabei ist. Aber dennoch beißt sie sich durch.

"Kinder und Engel unterscheiden sich nur durch die Flügel. Engel sind in Gottes Himmel sicher. Doch wer beschützt die Kinder vor den eigenen Eltern?"

Cover/Buch

Bei der mir vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine genehmigte Lizenzausgabe für 1,00 €. Dementsprechend einfach ist das Buch vom Material her auch gestaltet. Es entstehen relativ schnell Leserillen im Buchrücken. Auch sieht es schnell abgestoßen aus. Aber bei dem Buch kam es mir dann doch mehr auf den Inhalt an, als dass es eine gute Figur im Bücherregal macht. 
Das Cover ist interessant gestaltet und passend zum Inhalt des Buches. Man kann bereits an der Aufmachung sehen, dass es sich um ein interessantes Thema handelt - kann aber noch keine Rückschlüsse auf den genauen Inhalt des Buches ziehen. 

"Freiheit ist das größte Geschenk, das sich Liebende machen können."


Meine Meinung

Das Buch habe ich ja bereits vor drei Tagen beendet, aber ehrlich gesagt musste ich es erst einmal sacken lassen, bevor ich darüber schreibe. 
Es handelt sich um einen Thriller, der aus wahren Begebenheiten entstanden ist. Durch die vorab erfolgte gründliche Recherche der Autorin ist dieser Thriller wirklich meisterhaft geschrieben. Zu Anfang hatte ich ein paar Probleme mit dem Umgang unter den Ermittlern. Ständige sexuelle Anspielungen untereinander oder Anzüglichkeiten Jutta gegenüber, aber die legten sich relativ schnell im Verlauf des Buches wieder. 
Dieses Buch ist in unterschiedliche Facetten geteilt - einmal haben wir die Arbeit der Ermittler, dann die Vergangenheit im Kinderheim und das Tagebuch eines der Kinder (Rebecca). Durch einen ständigen Wechsel zwischen diesen Facetten blieb das Buch durchweg spannend - vom Anfang bis zum Ende.
Dieses Buch hat mich wirklich stark berührt und an einigen Textstellen musste ich kurz innehalten und das Gelesene erst einmal verdauen bevor ich weiter lesen konnte. Der Schreibstil der Autorin hat es geschafft, die verschiedensten Gefühle in mir auszulösen. 
In diesem Buch wird über ein Tabuthema wundervoll und spannend geschrieben ohne die typischen Platitüden. Ein Thriller der unter die Haut geht und einen an den Rand des Erträglichen treibt.

"Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Persönlichkeiten sind mit Narben übersät." (Khalil Gibran)


Fazit

Die Geschichte ist deprimierend, aber auch eindrucksvoll und spannend geschrieben. Es ist nichts für allzu schwache Nerven, aber ein Muss für jeden Thrillerliebhaber. Man sollte sich aber doch vor Augen führen, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt.

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